Was ist eine Massage?
Die Massage [ma’sa???] (von frz. masser „massieren“, zu arab. ?? „berühren; betasten“ bzw. hebr. ??? „salben“ bzw. griech. µ?ss? „kauen; kneten“) ist eine Therapieform der manuellen Therapie, und dient zur mechanischen Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnungsreiz, Zugreiz und Druckreiz. Die Wirkung der Massage erstreckt sich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus, was auch die Psyche mit einschließt. Als Massage werden Dehnungsreize, Druckreize und Zugreize in verschiedenen Gewebeschichten, und mit sehr unterschiedlichen Techniken zu therapeutischen, entspannenden und leistungssteigernden Zwecken die mit der Hand durchgeführt werden bezeichnet.

Seit wann kennt man die Massage?
Die Massage ist im weitesten Sinne eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Schon in Ägypten und China wurden um 2600 vor Christus Massagehandgriffe beschrieben. Im Jahre 1550 wurde in Frankreich durch A. Pare` die Massage als Therapie verwendet. Im Jahre 1813 gründete in Schweden P.H. Ling ein Institut für Massage und Heilgymnastik. Die Massage wurde durch Albert Hoffa gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der heutigen Form eingefürt. 1926 formulierte Franz Kirchberg in seinem Handbuch der Massage und Heilgymnastik treffend den Satz — Wie jeder Mensch instinktiv eine geschwollene und deshalb schmerzende oder gestoßene Stelle seines Körpers reibt oder drückt und so versucht, den durch die Spannung verursachten Schmerz zu mindern, so wird dieses instinktive Mittel wohl auch als Heilmittel zu allen Zeiten angewandt worden sein.

Woher kommt die Massage?
Wahrscheinlich hat die gezielte Anwendung von Massagen zur Heilung ihren Ursprung im Osten Afrikas und in Asien (Ägypten, China, Persien). Erste Erwähnungen finden sich bei dem Chinesen Hua´ng Di, der bereits 2600 vor Christus Massagehandgriffe und gymnastische Übungen beschreibt. Frühe Nachweise gibt es auch in der indischen Ayurveda in Verbindung mit ätherischen Ölen und Kräutern. 460 bis 375 vor Christus gelangt die Massage über den griechischen Arzt Hippokrates letztendlich nach Europa wo sie eine essentielle Rolle bei der Rehabilitation der Gladiatoren spielte. Der Arzt Hippokrates erkundete und vertiefte die Geheimnisse der Massage, und schrieb seine Erkenntnisse und Tipps zur Anwendung nieder. Der Römer Galenos der zweit bedeutendste Arzt der Antike 129-199 nach Christus, nahm sich ebenfalls der manuellen Therapie an. Er schrieb unzählige Abhandlungen über die von ihm entworfenen Massageformen, und über ihre Anwendungen bei diversen Krankheiten. Obwohl sein Einfluss bis weit in das Mittelalter reichte, verlor die Gesellschaft das Interesse an Massagen und anderen Präventionsmaßnahmen und Therapiemaßnahmen.

Welche Wirkungsweise kann eine Massage auf unseren Körper haben?
Die theoretischen Grundlagen der einzelnen Massagearten unterscheiden sich sehr stark von einander. Da sie auf völlig unterschiedlichen Behandlungstheorien basieren, ist die Anzahl der Wirkungsweisen auf unseren Körper sehr hoch. Die wichtigsten Wirkungsweisen sind zum Beispiel psychische Entspannung, anxiolytische Effekte, Reduktion von Stresshormonen (u.a. Cortisol), Verbesserung des Zellstoffwechsels im Gewebe, Entspannung von Haut und Bindegewebe, Beeinflussung des vegetativen Nervensystems, sexuelle Erregung, lokale Steigerung der Durchblutung, Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz, Entspannung der Muskulatur, Lösen von Verklebungen und Narben, verbesserte Wundheilung, Schmerzlinderung, und das Einwirken auf innere Organe über Reflexbögen.

Welche Arten von Massagen gibt es?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten durch die, die verschiedenen Formen der Massagen versuchen eine Heilung oder eine Linderung beim Patienten zu erlangen. Die Behandlung der Haut und der Muskulatur an der Stelle die massiert wird, ist die klassische Methode die weitestgehend schulmedizinisch anerkannt ist. Sie findet sich in den Lehrbüchern und Therapieleitfäden wieder. Die zweite Art der Massageform macht sich die Reflexbögen zu nutze und soll so auch die Leiden der Organe behandeln. Es wird also das entsprechende Areal behandelt welches das kranke Organ repräsentiert, und nicht die kranke Stelle. Diese zweite Massageart wird heute noch sehr kritisch betrachtet und nur wenige Therapien haben den Sprung auf die Leistungskataloge der Krankenkasse geschafft. Um beiden Methoden einen einprägsamen Namen zu geben, unterteilt man sie in die Massage mit einer direkten Wirkung, und in die Massage mit einer reflektorischen Wirkung. Der menschliche Körper ist ein komplexes System. Daher kann niemals eine Therapie ausschließlich nur auf eine von beiden Behandlungsarten aufgebaut werden.

Welches sind Massageformen mit einer direkten Wirkung?
Eine Massage mit direkter Wirkung ist die Sportmassage, Thai-Massage, Tuina, TouchLife Massage, Unterwasserdruckstrahlmassage, Warmsteinmassage (Hot Stone Massage), Watsu, Indische Kopfmassage (Shampissage), Deep Tissue Massage, Aikido-Massage,
Klassische Massage (Schwedische Massage), Ganz-/Teilkörpermassage, Ayurveda-Massage, Bürstenmassage, Esalen-Massage, Ganzheitliche Massage, InTouch Massage, Klangmassage, Lomilomi (Romi, Kahuna Bodywork, Ma Uri, Tempelmassage), Ölmassage (Thymian, Melisse, Minze), Lymphdrainage, Rhythmische Massage (nach Dr. med. Ita Wegman), und Shiatsu.

Welches sind Massageformen mit einer reflektorischen Wirkung?
Eine Massage mit einer reflektorischen Wirkung ist die Pneumatische-Pulsationsmassage,
Schröpfkopfmassage, Schlüsselzonenmassage (nach Marnitz), Segmentmassage, Thai-Massage, TouchLife Massage, Tuina Massage, Watsu, Yoni-Massage, Akupressur, Akupunktmassage (nach Penzel), Bindegewebsmassage, Reflexzonenmassage (z. B. Fuß- Handreflexzonenmassage/-therapie), Ausgleichende Punkt- und Meridian-Massage, Periostmassage, und die Kolonbehandlung.

Welche Wirkung hat die Klassische Massage?
Die Klassische oder auch Schwedische Massage wird heute weltweit von Ärzten, Masseuren, und Physiotherapeuten praktiziert. Sie ist eine der bekanntesten Massageformen die es gibt, was daran liegt, dass die Klassische Massage medizinisch und wissenschaftlich anerkannt ist, und es keine Zweifel an ihrer Wirkung gibt. Man war sich in der medizinischen Fachwelt lange nicht über die heilenden Aspekte für die Psyche einig, was sich inzwischen aber durch zahlreiche Nachweise auch für psychische und sogar psychosoziale Wirkungen von Massagen – die maßgeblich durch die Wirkung des Hormons Oxytocin vermittelt sind.

Wann ist eine klassische Massage empfehlenswert?
Eine klassische Massage ist empfehlenswert bei Verspannungen, Verhärtungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie die Wirbelsäulen-Syndrome, oder auch posttraumatische Veränderungen. Erkrankungen der inneren Organe können sich durch die Reflexbögen an der Haut oder den Muskeln zeigen. Weiters wird die Massage in der Fachrichtung der Neurologie eingesetzt. Dabei lassen sich besonders Paresen, Spastiken, Neuralgien und Sensibilitätsstörungen behandeln, aber auch die auf Stress zurückzuführenden psycho-somatischen Krankheitsbilder, die sich hauptsächlich auf das Herz und den Blutkreislauf beziehen.

Wann sollte man sich nicht massieren lassen?
Alle akuten Entzündungen wie fieberhafte Erkrankungen und Erkrankungen der Gefäße, bedeuten ein absolutes Nein für Massagen. Das deshalb weil der Körper bereits stark beansprucht ist, und durch die Massage zusätzlich belastet wird. Im Falle von Hauterkrankungen kann es durch den Kontakt zu Verschlechterung der Krankheit, Verschleppung der Keime, oder zu einer Ansteckung des Therapeuten führen. Auch bei einer traumatischen Verletzung ist die Massage wegen des Drucks auf das entsprechende Gewebe wie zum Beispiel die Muskulatur oder die Knochen absolut ungeeignet.

Über wieviele Handgriffe verfügt die Klassische Massage die aufgrund ihrer Wirkung in den unterschiedlichen Phasen einer Massage angewendet werden?
Die Klassische Massage verfügt über fünf Handgriffe. Diese werden aufgrund ihrer Wirkung in den unterschiedlichen Phasen einer Massage angewendet. Sie heißen Effleurage (Streichung; von frz. effleurer [eflÅ“‘?e] „flüchtig berühren“), Petrissage (Knetung, Walkung; von frz. pétrir [pe’t?i??] „(durch)kneten“), Friktion (Reibung; von frz. friction [f?ik’sj?~] „Reibung“), Tapotement (Klopfung; von frz. tapoter [tap?’te] „gegen etw. klopfen; tätscheln“), und Vibration (Erschütterung; von frz. vibration [vib?a’sj?~] „Schwingung; Zittern“).

Was versteht man unter dem Begriff Effleurage im Bezug auf die klassische Massage?
Effleurage (Streichung; von frz. effleurer [eflÅ“‘?e] „flüchtig berühren“), ist der angenehmste und entspannendste Handgriff der Massage. Die Streichung wird vor allem am Anfang der Massage zum Verteilen des Öls, oder der Creme eingesetzt, und um die Haut des Patienten an die Hand des Therapeuten zu gewöhnen. Auch dient sie als Erholungspause zwischen den stärkeren Griffen, und wird zum Abschluß der Massage zur Entspannung der gestressten Muskulatur und zur Entspannung des Patienten angewendet. Nach der Massage kann der Rücken des Patienten mit Einreibealkohol unter schnellen Streichungen eingerieben werden, was die Muskulatur lockert, und die Entzündung der Haarwurzel verhindert.

Was versteht man unter dem Begriff Petrissage im Bezug auf die klassische Massage?
Bei der Petrissage (Knetung, Walkung; von frz. pétrir [pe’t?i??] „(durch)kneten“), wird die Haut und Muskulatur entweder zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger oder mit der ganzen Hand beziehungsweise beiden Händen gefasst, geknetet, oder gewalkt. Durch die Knetung wird die Wirkung von den Händen des Therapeuten auf die Muskulatur erzeugt. Dies geschieht bei der Walkung durch den Druck des Muskels auf die darunter liegenden Knochen. Beide Griffe wirken auf die Muskulatur und das Unterhautbindegewebe, verbessern die Durchblutung, und werden vor allem dazu verwendet um Verspannungen zu lösen.

Was versteht man unter dem Begriff Friktion im Bezug auf die klassische Massage?
Die Friktion (Reibung; von frz. friction [f?ik’sj?~] „Reibung“), ist ein Griff bei dem die Fingerspitzen oder die Handballen kleine, kreisende Bewegungen auf dem Muskel ausführen. Da dieser Griff sehr effektiv bei Verspannungen und Verhärtungen ist, muß er sehr vorsichtig eingesetzt werden, weil er durch seine kraftvolle Ausführung starke Schmerzen und eventuelle Verletzungen verursachen kann.

Was versteht man unter dem Begriff Tapotement im Bezug auf die klassische Massage?
Der Begriff Tapotement (Klopfung; von frz. tapoter [tap?’te] „gegen etw. klopfen; tätscheln“) beschreibt eine Technik, bei der mit der Handkante, der flachen Hand, oder den Fingern, kurze und schlagende Bewegungen ausgeführt werden. Sie förden die periphere Durchblutung, und verändern den Tonus der Muskulatur. Wenn die Klopfung mit der Hohlhand auf der Höhe der Lunge ausgeführt wird, verbessert das die Schleimlösung in der Lunge, und wird auch als Klopfmassage bezeichnet.

Was versteht man unter dem Begriff Vibration im Bezug auf die klassische Massage?
Die Vibration (Erschütterung; von frz. vibration [vib?a’sj?~] „Schwingung; Zittern“), wird vom Therapeuten durch das sogenannte Muskelzittern erzeugt, wobei die Fingerspitzen oder die flache Hand aufgelegt werden, und der Masseur das Muskelzittern erzeugt. Dabei kann die Wirkung bis in tiefe gelegene Gewebe und Organe reichen. Dieser Handgriff hat eine lockernde und krampflösende Wirkung.

Was ist eine Ganzkörpermassage?
Unterschieden wird die Massage in Ganzkörperbehandlungen und in Teilkörperbehandlungen. Wenn mehr oder weniger alle Körperregionen massiert werden, spricht man von einer Ganzkörpermassage. Dabei werden Füße, Beine, Arme, Hände, Rücken, Schultern, und Nacken eingeschlossen. Es kann diese Massage aber auch auf die Brust, den Bauch, und das Gesicht ausgeweitet werden. Nur selten wird die Ganzkörpermassage als medizinische Therapie verschrieben. Man findet sie meistens mit abgeschwächten Handgriffen als ganzheitliche Massage.

Was ist eine Teilkörpermassage?
Dabei wird nur ein Körperteil massiert. Als Körperteil zählen hier beide Beine oder beide Arme. Es ergeben sich daraus folgende Teilmassagebereiche wie Beine, Rücken (im liegen und mit freiem Oberkörper), Arme, Brust, Bauch, und das Gesicht. Man verwendet diese Enteilungen aber eher zum Abdrucken in Schulbüchern, weil jeder Masseur seine eigene Art der Massage hat, und eine Teilkörpermassage auf die angrenzenden Gebiete ausweiten wird.

Was ist eine Esalen Massage?
Die Esalen Massage wurde im Jahre 1960 in Big Sur, Kalifornien entwickelt, und leitet sich von dem Namen des in dieser Region lebendem Indianerstamm ab. Sie orientiert sich in ihren grundlegenden Massagegriffen sehr stark an der klassischen, schwedischen Massage, jedoch fließen jeweils in Abstimmung auf den zu Behandelnden auch Einflüsse diverser anderer Therapieformen in die Behandlungsmethoden der Esalen Massage wie zum Beispiel Polarity, Reiki, Rolfing, Shiatsu, oder der Feldenkraistherapie ein.

Welche Wirkung soll eine Esalen Massage haben?
Sie soll einerseits körperlich ausgleichend wirken, und andererseits einen Ausgleich der Energieströme im Organismus durch die Esalen-Methode begünstigen. Dieser Prozess soll durch lang anhaltende Dehnbewegungen die den ganzen Körper einschließen ermöglicht werden. Sie sorgen für eine tiefgehende Strukturarbeit an den Muskeln und dem Bindegewebe. Leichtes Wiegen und passive Gelenkbewegungen sind ein Teil dieser Massage. Durch die Berührung des Therapeuten wird zusätzlich die Wahrnehmung der Sinne gesteigert, und in weiterer Folge kommt es auch zu einer gesteigerten Stimulation der Haut und der Blutzirkulation des Stoffwechsels und der Lymphe, und außerdem wird gleichzeitig die Bindehaut in den Gelenken gedehnt. Somit wird die Massage zu einem tiefenwirksamen Erlebnis für den gesamten Körper.

Wann darf man nicht massieren?
Bei Krampfadern, Thrombose, Venenentzündung, Unterschenkelgeschwüre, entzündliche Prozesse am Fuss/Bein, frischen Blutergüssen, Brüche, Ekzeme, Krebs, letzte Monat der Schwangerschaft, großflächige Pilzerkrankungen.